Bei diesem virtuellen Experiment wird die Beugung von Röntgenstrahlung einer Röhre mit Molybdän-Anode an einem NaCl-Kristall untersucht.
Der theoretische Hintergrund wird in den Handblättern P6.3.3.1 'Bragg-Reflexion: Beugung von Röntgenstrahlung an einem Einkristall' beschrieben.
1 | Virtuelles Experiment: Bragg-Reflexion | 5208101 |
In diesem Experiment wirst du unter anderem die Wellennatur von Röntgenstrahlung nachweisen. Dafür wirst du die Beugung von Röntgenstrahlen mittels Drehkristallmethode untersuchen. Solche Experimente wurden von W.H. und W.L. Bragg dazu verwendet, Kristallstrukturen zu untersuchen. Daher heißt die Untersuchung auch Bragg-Reflexion. Dabei treffen Röntgenstrahlen auf einen Kristall und der von ihm gestreute Anteil der Strahlen wird mit einem Zählrohr gemessen. Die einzelnen Atome, die Gitterbausteine im Kristall, wirken dabei als Streuzentren für die einfallende Strahlung. Die dort entstehenden Kugelwellen überlagern sich nach dem huygensschen Prinzip zu einer „reflektierten“ Wellenfront, wobei die Wellenlänge λ gegenüber der „einfallenden“ Wellenfront unverändert bleibt. Bei Erfüllung zweier Bedingungen interferieren die an den einzelnen Atomen gestreuten Wellen konstruktiv miteinander: Wir messen also eine höhere Strahlung.
Diese Bedingungen lauten:
In dem Röntgengerät befindet sich eine Röhre mit Molybdän-Anode Molybdänröhre zur Erzeugung der Röntgenstrahlen. Die Röntgenstrahlen treffen hinter einem Kollimator auf den drehbaren NaCl-Kristall. Detektiert werden die am Kristall gebeugten Röntgenstrahlen von einem ebenfalls um dieselbe Achse drehbaren Geiger-Müller-Zählrohr. Im Experiment ist der Drehwinkel zwischen Zählrohr und einfallendem Strahl exakt doppelt so groß, wie der Winkel zwischen der Kristallfläche und dem einfallenden Strahl.
Die Aufnahme wird mit einer Torzeit von Δt = 2 s pro Messpunkt aufgenommen. Das entspricht einer gesamten Messzeit 7,5 Minuten. Das Video ist kürzer, weil es eine Zeitrafferaufnahme ist.
Die Messparameter sind so gewählt, dass das Spektrum bis zur dritten Ordnung zu sehen ist.
Hinweis: Je nach Browser kannst du das Video während der Messung auskoppeln und die Video, Grafen und sogar die dazu passenden Anzeigeinstrumente parallel anschauen.
Hinweis: Die Kα-Linien sind die Linien mit höherer Zählrate und liegen rechts von den Kβ-Linien. Die Werte können per Drag&Drop in die Tabelle übernommen werden.
Ordnung n | Winkel βKα:° | Winkel βKβ:° |
Ordnung n | Wellenlänge λKα:pm | Wellenlänge λKβ:pm |
Hinweis: 1 J = 6,24 ⋅ 1015 keV.
Ordnung n | Energie Ekα:keV | Energie Ekβ:keV |
Die größte Abweichung liegt unterhalb von 2 %, sodass es sich um sehr gutes Ergebnis handelt. Möglicherweise ist die größte Abweichung bei der Winkelbestimmung durch Verschieben der vertikalen Linie zustande gekommen.
Dieser Versuch ähnelt sehr stark einem Beugungsexperiment mit einer Lichtquelle, einem Gitter und einem Schirm.
Das Auftreten von Beugung und Interferenz ist eine typische Eigenschaft von Wellen, wie es beispielsweise in der Optik für sichtbares Licht der Fall ist.
Hinweis: Du kannst die Zeichnung in einem beliebigen Zeichenprogramm erstellen. Du kannst sie auch auf Papier zeichnen und ein Foto hochladen.