Ihr lernt hier das Grundprinzip der Titration und deren Auswertung kennen. Um dieses Prinzip besser zu verstehen, arbeitet Ihr mit Säuren und Basen bekannter Stoffmengenkonzentration. Am Ende dieser Übung werdet Ihr erkennen, warum es in der Chemie üblich ist, die Konzentration als Stoffmengenkonzentration in mol/l anzugeben.
Natronlauge, Salzsäure und Schwefelsäure in der Konzentration 0,1 mol/l: H290
Natronlauge, 0,1 mol/l, 1 l | 673 8411 | |||
Salzsäure, 0,1 mol/l, 1 l | 674 6960 | |||
Schwefelsäure, 0,1 mol/l, 1 l | ||||
Bromthymolblau-Lösung, 0,1 %, 50 ml | 671 0800 |
3 | Einwegspritzen, 1 ml | |||
2 | Pipettenspitzen (gelb) | |||
2 | Erlenmeyerkolben, 25 m |
Ein bekannter Stoff unbekannter Konzentration (die Probelösung), wird mit einem Stoff bekannter Konzentration (der Maßlösung) in einer chemischen Reaktion vollständig umgesetzt. Aus dem Verbrauch der Maßlösung kann man auf die Konzentration der Probelösung zurückrechnen.
Um das Prinzip besser zu verstehen spielen wir am Anfang mit aufgedeckten Karten, das bedeutet, wir kennen auch die Konzentration der Probelösung.
Die Probelösung ist im ersten Versuch Salzsäure, im zweiten Versuch Schwefelsäure. Die Maßlösung ist bei unseren Versuchen immer Natronlauge.
Säure + Base $\longrightarrow$ Salz + Wasser
Am Äquivalenzpunkt sind genausoviel Hyroxidionen zugegeben worden, wie Oxoniumionen ursprünglich in der Lösung vorhanden waren (oder umgekehrt). Mit einem Säure-Base-Indikator kann man genau erkennen, wann der Äquivalenzpunkt erreicht ist. An diesem Punkt ändert sich die Farbe in typischer Weise, je nachdem welcher Indikator verwendet wurde. Dies wird der Umschlagpunkt des Indikators genannt.
Bei der Titration von starken Säuren mit starken Basen (wie in unserem Beispiel mit Salzsäure, Schwefelsäure und Natronlauge) liegt am Äquivalanzpunkt eine neutrale Lösung von Salz vor.
Beim Umschlagpunkt des Indikators wird abgelesen, wieviel Natronlauge zugegeben wurde. Dies nennt man den Verbrauch.
Welche Farben hat der Indikator Bromthymolblau im sauren, neutrale und alkalischen?
im Sauren: gelb; im neutralen: grün; im alkalischen: blau
Beantworte die Fragen Mithilfe des obigen Bildes | Antwort |
Wieviel ml wurden bereits aus der Spritze entnommen? | 0,43 ml |
Wieviel ml sind noch in der Spritze enthalten? | 0,57 ml |
Welcher Menge entspricht der Abstand zwischen zwei kleinen Teilchstrichen? | 0,01 ml |
Wie kann die Sicherheit beim Anschnipsen erhöht werden, damit keine Flüssigkeit herausspritzt?
Über die Öffnung ein Papiertuch halten.
Die gelben Pipettenspitzen werden direkt unter dem Wulst mit einer Schere abgeschnitten, dann passen sie sehr gut auf die Spritze. Die Spritze zuerst luftblasenfrei füllen, dann die Spitze aufsetzen und jetzt erst auf Null einstellen. Die Pipettenspitze muss komplett mit Flüssigkeit gefüllt sein.
Probiere aus, wie sich die Pipettenspitze auf die Tropfengröße auswirkt:
Probevolumen zugetropft | Tropfenzahl |
0,2 ml Flüssigkeit ohne Pipettenspitze | 4 Tropfen |
0,2 ml Flüssigkeit mit Pipettenspitze | 8 Tropfen |
Die Messung wird verfälscht, wenn die Spritzen nass sind. Begründe:
Konzentration der Lösungen wird verändert.
Die Lösung ist gelb.
Es werden 0,8 ml Natronlauge verbraucht.
Es werden 0,8 ml Natronlauge verbraucht.
Es werden 1,6 ml Natronlauge verbraucht.
Salzsäure 0,1 mol/l | Schwefelsäure 0,1 mol/l | |
Verbrauch Natronlauge 0,1 mol/l |
0,8 ml | 1,6 ml |
Es wird bei Schwefelsäure doppelt so viel Natronlauge verbraucht wie bei Salzsäure.
Stelle zuerst für die Reaktion von Salzsäure mit Natronlauge die Reaktionsgleichung für die Titration auf:
\begin{align}\ce{1 HCl (aq) + 1 NaOH (aq) -> 1 NaCl (aq) + 1 H2O (l)}\end{align}
\begin{align}\ce{1 H2SO4 (aq) + 2 NaOH (aq) -> 1 Na2SO4 (aq) + 2 H2O (l)}\end{align}
Schwefelsäure ist eine zweiprotonige Säure, gibt zwei Protonen ab, reagiert deshalb mit zwei Molekülen Natronlauge.
Salzsäure kann nur ein Proton abgeben, reagiert deshalb mit Natronlauge im Verhältnis 1 : 1.
Die Schwefelsäure müsste eine Konzentration von 0,05 mol/l besitzen.
Man benötigt eine Probevolumen von 0,4 ml.
Wenn Ihr Zeit habt, probiert dieses Experiment aus!
Es werden 0,9 ml Natronlauge verbraucht.
Was kann durch Titration ermittelt werden?
Nur der Gesamtsäuregehalt an Protonen kann ermittelt werden.